St. Bernhards-Klub e.V.

1. Spezialklub für Bernhardiner gegründet 1891

Albert-Heim-Stiftung der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft

In einem Schreiben vom 14. Oktober schreibt uns die Stiftungs-Präsidentin Dr. Andrea Meissner u. a.:
"... bestehen , nicht nur im Bereich unserer umfangreichen Skelett- und Gewebesammlung, sondern auch mit der von unserem Stiftungsratsmitglied Prof. Dr. Tosso Leeb gepflegten und ständig erweiterten DNA-Datenbank, durchaus Synergien, die noch nicht wirklich ausgeschöpft sind. In diesem Sinne schauen wir gespannt einer in Zukunft noch engeren Zusammenarbeit entgegen."
Um die Zukunft unserer Rasse zu gestalten, sollten wir dieses Angebot nutzen, die ed-inform.net der Schweizer Berge richtig zu verstehen.

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Bernhardiner und der „Arbeitstyp“

Wenn wir die Chronik „125 Jahre St. Bernhards-Klub“ aufmerksam durchblättern, stoßen wir immer wieder auf den Begriff „Arbeitstyp“. Was soll´s, wird mancher fragen, Hundearbeit? Nun, bei der Polizei, im Rettungsdienst oder bei der Jagd gibt es das durchaus noch. Unsere Bernhardiner aber sind Liebhaberhunde geworden, und arbeiten müssen sie in aller Regel nicht mehr. Das war nicht immer so, und als ich Anfang der 70-er Jahre in der Schweiz unterwegs war, bin ich einem Buben begegnet, der auf einem Wägelchen, von einem Bernhardiner gezogen, eine Milchkanne zur Sammelstelle transportierte.

Große Hunde, und so auch unsere Bernhardiner, waren schon immer in den Bergen Helfer der einfachen Bauern. Sie beschützten Haus und Hof, bewachten und trieben Kühe, Schafe und Ziegen, und wurden bei Bedarf auch vor den Karren gespannt. Trotz einfachster Versorgung – sie lebten überwiegend von Speiseresten – mussten sie gesund und leistungsfähig sein, trocken, muskulös und gut auf den Beinen – Arbeitstypen eben.

Ohne ihre ursprünglichen Aufgaben, als reine Liebhaber- und Statushunde, wurden die Bernhardiner, vor allem bei uns, immer schwerer und behäbiger. Die Schädel wurden größer, die Haut faltiger und das Gangwerk schlechter. Diese Entwicklung hatte schon sehr früh begonnen und wurde schon 1884 von Heinrich Schuhmacher (CH), einem der Begründer der modernen Bernhadinerzucht, beklagt.

Heute werden, z. T. wissenschaftlich begleitet, große Anstrengungen unternommen, zum „Arbeitstyp“ zurück zu finden. Wir, aber auch unsere Freunde in den Nachbarländern, sind da auf einem guten Weg und gerade vor kurzem auf der Jubiläumsveranstaltung wurde eine Reihe sehr fortschrittlicher Bernhardiner vorgestellt. Sie bewegen sich heute alle sehr schön, und am „Arbeitstyp“ wird man noch feilen müssen. Eine schöne Aufgabe für die heutige Züchtergeneration.  

Wolfgang Schreiber

Beschäftigung unserer großen Hunde einst und heute. 

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Postkarte von 1917, Spiez. Sammlung W. Glättli, Quelle 100 Jahre Schweizerischer St.-Bernhards-Club